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Volvo Getriebe M40 /M 41

Die Volvo Getriebe M40 /M41 wurden aus den Getrieben M30 bzw. M4 entwickelt. Es sind 4 Gang -Synchrongetriebe mit nadelgelagerter Vorgelegewelle. Trieblings -und Hauptwellenlager durch Kugellager, Lagerung der Hauptwelle im Triebling durch Nadellager .die Getriebe wurden im August 1960 zusammen mit dem Motor B18 eingeführt. Im laufe der Zeit hat sich herausgestellt, das die Vorgelegelagerung immer noch zu schwach war. Die Getriebe der ersten Version sterben alle an Vorgelegeschäden. Wenn das Getriebe vom ersten bis dritten gang heult, ist es soweit. die Lauffläche der Nadellager innen in der Vorgelege welle hat dann Lochfrass. die Nadellager und die Vorgelegeachse auch. Das einzige ,was noch an Ersatzteilen zu bekommen ist, sind die Nadellager. Achse und Vorgelege sind nicht mehr erhältlich. Und nur Nadellager erneuern bei defekter Achse und Vorgelege welle kann man sich sparen. hält nur kurze zeit.
Empfehlenswerter ist die Umrüstung auf die neuere Ausführung des M40 / 41 ab 1971.wurde bis zum 242 mj 76 eingebaut und ist noch reichlich aus Schlachtungen erhältlich.
Die Getriebe unterscheiden sich von aussen nur durch die unterschiedliche Bohrung der Vorgelegeachse alte Ausführung 16,8 mm ,neue Ausführung 18,2 mm.
Damals wurde die Vorgelegeachse vergrössert und dazu auch andere Nadeln und eine Vorgelegewelle mit grösserer Bohrung eingeführt, um das höhere Drehmoment des B20 E zu kompensieren. Nur diese Getriebe halten auf Dauer, es sind auch noch teile erhältlich. Eine Nachrüstung bei Buckel und Zone ist auf jeden fall empfehlenswert.
Beim Buckel gibt es jedoch etwas Platzprobleme durch den dickeren Hals der Getriebe. Die Tachowelle kann da nur mit dem Winkeltrieb des P1800 angeschlossen werden.






Zerlegen des Getriebes

An Spezialwerkzeug braucht man dazu die Blindwelle des Vorgeleges, die zwei Pins zum halten der Führungsscheiben und diverse Seegerringzangen und eine Schnappringzange.. Maße der Blindwellen.
Alte Ausführung Durchmesser 16,8 mm mal 190 mm
Dazu die Pins mit ebenfalls 16,8 mm Durchmesser und 14 mm lang mit Bund hinten.
Neue Ausführung Blindwelle mit 18,2 mm und ebenfalls 190 mm lang.
Pins ebenfalls mit 18,2 mm Durchmesser und 14 mm lang mit Bund.
Ohne dieses Werkzeug , sollte man die Vorgelegeachse nicht montieren. Die Nadellager in der Vorgelegewelle fallen sonst bei der Montage raus und die ganze Arbeit war für die Katz.

Zum Zerlegen zuerst den Getriebedeckel abbauen. Vorsicht, das die Federn der Schaltarretierung nicht herausfallen. Deckel abnehmen, Federn entnehmen, Getriebe rum drehen und die Kugeln der Schaltarretierung in den drei Bohrungen herausfallen lassen. Getriebe rum drehen, Stellung der Schaltklauen merken. Deckel hinten (zwei Kreuzschrauben) abschrauben und die Madenschrauben der Schaltgabeln und Mitnehmer rausdrehen. es empfiehlt sich, eine passenden Schraubenzieher zur besseren Passung schräg anzuschleifen und mit Schlüssel auf dem Sechskant des Schraubenziehers die Madenschrauben zu öffnen . Mit ungeeignetem Werkzeug ist der schlitz der Madenschrauben schnell ausgenudelt. und die sitzen tierisch fest. Dann noch den Kerbstift der Schaltgabel 1-2 gang nach unten herausschlagen Wenn alle raus sind ,werden Die Schaltschienen nach hinten herausgezogen . Dabei Mitnehmer und Schaltklauen entnehmen .

Demontage der Hauptwelle.
Bei m41 vorher O-Drive demontieren. Wenn er nicht abgeht, zuerst hals vom OD abschrauben. dann sind nämlich Freilauf und Kupplung verblockt. Man schlägt ihn eher in Trümmer als diese Verblockung aufzuheben. deshalb vor Ausbau immer mit hochgehobenen Rädern im o-Drive fahren und einfach abstellen. Die OD-Kupplung verblockt sich erst wieder nach dem anfahren .wenn der OD nicht schaltbar ist, siehe oben.

M40
Jetzt zwei Gänge schalten, damit das Getriebe blockiert ist und die grosse Mutter hinten am Flansch lösen. Gänge dann wieder rausmachen.
Jetzt die Schrauben des Getriebehalses hinten abschrauben und den hals verdrehen, bis die Bohrung der Vorgelegeachse frei ist. der hals überlappt die Bohrung teilweise und sichert so die Vorgelegeachse gegen herauswandern.
Beim M41 auch die vier schrauben abschrauben, den hals wegnehmen und den Lagerhalter verdrehen.
Achtung, Das M41 braucht zwei Dichtungen hinten.
Die Vorgelegeachse ist konisch. IMMER nach hinten herausschlagen und nach vorne reinschlagen .
Jetzt die Vorgelegeachse von vorne nach hinten mit passendem durchschlag herausschlagen .wenn die Achse weg ist, fällt das Vorgelege nach unten auf den Boden des Getriebegehäuses. Jetzt Triebling nach vorne und die Hauptwelle nach hinten herausziehen.

Zerlegen der Hauptwelle

Seegerring der Schaltschiebemuffe 3-4 gang entfernen, die Schaltschiebemuffe hat eine Nute, die exakt in der gleichen Stellung (nach hinten) wieder so montiert werden muss. Schaltschiebemuffe abziehen. federn und Steine entnehmen. Nabe der Schaltschiebemuffe auf Alubacken aufsetzen und mit Schonhammer abklopfen. sitzt nicht besonders fest. Synchronring, 3.gangrad und Anlaufscheibe entnehmen.
Schnappring vor dem 2.gangrad ausbauen, Anlaufscheibe, Gangrad und, Synchronring entnehmen. Rückwärtsgangrad (ist zugleich Schaltschiebemuffe 1 -2 gang) entnehmen.
M40 Getriebehals auf Alubacken am Schraubstock aufsetzen und hauptwelle nach unten mit Schonhammer durchschlagen .Mit Presse ist besser ,haben aber die meisten nicht. erstes Gangrad und Anlaufscheibe entnehmen.
Am hals grossen Seegerring vor Lager ausbauen, Simmerring ausbauen, Tachoschnecke entnehmen und Lager nach vorne herausschlagen.

M41
Kleinen Seegerring vor Lager ausbauen ,Deckel auflegen und Hauptwelle nach unten herausschlagen. grossen Seegerring vor Lager entfernen, Lager aus Deckel herausschlagen.

Teile reinigen und überprüfen.
Wenn die Tragbilder der Zähne der Gangräder und der Vorgelegewelle noch gut sind, können sie wiederverwendet werden. auch Laufspiel der Buchsen der Gangräder auf der Hauptwelle prüfen. dürfen keinen Verschleiss haben. (wackeln.)
Es können auch einzelne Gangräder erneuert werden, gibt erfahrungsgemäss keine Laufgeräusche zwischen neu und alt.
Vorgelege innen, Nadellager und Achse genau prüfen. bei Verschleiss (Pitting) erneuern. mit löchern in Nadeln oder Laufflächen sollte das so nicht mehr zusammengebaut werden.
Generell Synchronringe, Lager, Walzen der Lagerung Hauptwelle in Triebling, Synchronsteine mit Macken und die federn ,wenn sie angeschliffen sind, erneuert werden .Vorgelege nach bedarf, wobei 95 % der Getriebe mit der alten Vorgelegelagerung Verschleiss haben. Im Zweifelsfall ist es besser, ein Getriebe der neuen Ausführung (140 ab MJ71 zu besorgen und das zu überholen... Das hält dann auf Dauer. Auf jeden Fall sollte kein Getriebe der alten Ausführung bei den E -oder leistungsgesteigerten Motoren eingebaut werden. die machen Kleinholz aus dem Vorgelege.

Zusammenbau.
In gereinigtes Getriebegehäuse die Anlaufscheiben des Vorgeleges montieren. einkleben (ich nehme Pattex Compact) und mit den Pins sichern.
Zwei Ausführungen .alte :gleiche Scheiben .neue Ausführung :da kommt die grosse Scheibe nach vorne.
Vorgelege montieren .Nadeln mit Fett einkleben. Vor und hinter jeden satz kommt je eine Anlaufscheibe, also insgesamt vier. Wenn die Nadeln und Anlaufscheiben montiert sind ,Blindwelle einschieben .Vorgelege weglegen.

Hauptwelle

Bei allen Seegerringen gibt es verschiedene stärken. Nuten in Hauptwelle ausmessen und passenden Seegerring besorgen (wenn nötig.) mit den Seegerringen wird das Axialspiel der Hauptwelle reguliert .bei zu viel Axialspiel bekommt man Gangspringer.

Lager Triebling aufpressen und sichern. Walzen der Hauptwellenlagerung innen mit Fett einsetzen. Lager in Getriebehals bzw. Lagerdeckel M41 einpressen und sichern. Federn der Synchronsteine in Nabe 1-2 gang einsetzen .immer auf den gleichen Synchronstein ,jedoch vorne -hinten um 180 ° verdreht. Lange Synchronsteine einsetzen, zusammendrücken und Muffe aufschieben .Achtung !diese Steine sind asymmetrisch .immer in Nabe vorher Stellung probieren.
die Rückwärtsgangverzahnung auf der Nabe kommt nach vorne (siehe Stellung Rückwärtsgangrad).
Synchronring ,Gangrad und Anlaufscheibe aufsetzen (mit etwas öl ).der Synchronring muss immer mit den drei nuten in den Steinen sitzen.
Jetzt bei m40 welle mit Alubacken einspannen und Hals mit montiertem Lager aufschlagen. Dann Tachoschnecke einlegen (Schnecke muss durch loch des Ritzelhalters voll zu sehen sein) und Simmerring eingeölt montieren. Abtriebsflansch aufsetzen(am besten vorher Lauffläche des Simmerings etwas abläppen) Scheibe
Und Mutter montieren. Anzugsmoment 95 -105 NM .
Bei M41 Lagerhalter mit montiertem Lager aufpressen und mit Seegerring Sichern.
Jetzt welle hinten an flansch einspannen und in reihen folge montieren:
Synchronring, 2.Gangrad Anlaufscheibe .Dann an der Nute der Hauptwelle ausgemessenen Seegerring (Schnappring )montieren .dann weiter Anlaufscheibe Aufschieben ,3.gangrad aufschieben ,Synchronring auflegen und vormontierte Nabe-Schaltschiebe muffe 3-4 gang montieren und mit Seegerring sichern..
Auch bei dieser Einheit (die Steine sind symmetrisch) die federn wie bei 1-2 Gangnabe montieren (180 °verdreht und auf dem gleichen stein eingehängt).
Jetzt Vorgelege komplett auf Boden des Getriebegehäuses legen. Anlaufscheiben Vorgelegewelle mit Pins auch montiert. Triebling mit montierten Walzen innen und aufgesetztem Synchronring 4.gang bis Anschlag (Ring auf Lager aussen) ins Getriebegehäuse schieben.
Jetzt Hauptwelle (mit aufgeklebter Dichtung )etwas verdrehen ,damit die Bohrung der Vorgelegeachse frei bleibt und einschieben. (auf richtigen sitz des Synchronrings ,die drei nuten müssen auf den Steine sitzen) achten.

Zwei Möglichkeiten:
Vorher zwei Bänder um die Vorgelegewelle legen, hochziehen, Pin hinten herausziehen, welle positionieren, loch muss deckungsgleich mit der Anlaufscheibe innen sein) und mit der dritten hand die Vorgelegewellenachse von hinten nach vorne durchschieben.
Blindwelle und vorderer Pin kommen dabei automatisch nach vorne raus.
Wenn man alleine ist:
Getriebe vorsichtig auf den kopf stellen, hinteren Pin herausziehen. ins Getriebe greifen, die Vorgelegewelle positionieren und wie vorher die Achse durchschieben.
Die Achse muss nach hinten bündig zur Getriebefläche eingeschlagen werden. jetzt Hals bzw. Lagerdeckel auf richtige Stellung drehen (sichert die Vorgelegewellenachse).
Und Schrauben mit Kupferdichtringen montieren.
Jetzt vorderen Lagerdeckel montieren. Simmerring immer erneuern und Dichtung und die drei Gummiringe auf den Schrauben mit Dichtmasse einsetzen.
Vorsicht! die Nut innen im Deckel muss auf der Ölrücklaufbohrung sitzen, die Dichtung auch richtig positionieren.
Wenn vorne fest und hinten (beim m41 provisorisch )fest ist., Getriebe durchdrehen und mal durchschalten. es muss leicht zu drehen sein und die Synchronringe auf den Steinen etwas spiel haben.
Jetzt Schaltgabeln und Schaltwellen montieren. angeschliffene Schaltgabeln bzw.Mitnehmer 3-4 gang mit Verschleiss gehören erneuert. kommt davon ,wenn man seine flossen während der fahrt nicht vom Schalthebel lässt.
Die Madenschrauben sind wiederverwendbar, der Kerbstift 3-4 gang auch ,wenn er noch Spannung hat. bei M41 den Finger für die Betätigiung des 4.Gang-Schalters für den OD nicht vergessen .kommt auf die welle 3-4 gang.
Spezialität: vor Zusammenbau des Getriebes sollte man die Getriebeentlüftung versetzen. ist hinten immer undicht. Originalentlüftung rausmachen, Deckel abmachen, zulöten und wieder einschlagen. neue Entlüftung besorgen und in den Schaltdom von vorne unter dem Gewinde der Schalthebelmutter ein loch mit kleinstem Durchmesser der konischen Entlüftung bohren und Entlüftung da einschlagen. wird von der Schaltkulisse abgedeckt und ist auf dauer dicht. bei neueren getrieben mit der langen Schalthebelführung kommt die Entlüftung obendrauf, und zwar so, das sie noch von oben im Getrieberaum sitzt.
Abdeckung Schaltwellen hinten montieren .unter die beiden Schlitzschrauben etwas dichtmasse, der Deckel selber wird von der Dichtung abgedichtet.
M41 jetzt OD-hals mit Dichtung belegen (mit Dichtmasse )und am hinteren Deckel montieren.
Sperrkugeln und federn vorne einsetzen. draufdrücken und kontrollieren,das alles richtig sitzt .Triebling und Gangräder müssen sich bei Leerlaufposition frei drehen können. Dichtung mit Dichtmasse einsetzen und Schaltdeckel montieren .muss einwandfrei auf den zwei Passstiften sitzen. aufpassen, das dabei die Feder nicht flöten gehen.
Deckel festschrauben und Getriebe vor Einbau mit montiertem Schalthebel noch einmal durchschalten.
Ölspezifikationen
Laut Volvo-Vorschrift fürs M40 Getriebeöl SAE W 80-90 GL 4.
Im M41 entweder Motoröl 20 W 50 oder auch ATF Type F.o. G möglich.
Nur bitte NIE Dexron 2, ist der Tod der OD-Kupplung
Das kann auch in den M40 gefahren werden. ergibt bessere Schaltbarkeit in kaltem zustand.

So, das wars. Getriebeeinbau brauch ich wohl nicht zu beschreiben, das könnt ihr sicher alle.
Nur eins noch: immer zuerst Getriebe ausbauen und dann die Glocke demontieren.
Geht wesentlich schneller und leichter. und den langen Inbus für die vier Getriebeschrauben sollte man sich besorgen. sonst ist's eine Quälerei.
SVO :NR 9992487 grösse 3/8 zoll.

Grüsse
uli 745 Oscar 544




Anmerkung:

Wer noch Ideen und Erkenntnisse hat, bitte einfach einen Beitrag ins Technikforum unter dem Betreff "A-Z" und unter angabe des Themas. Der Beitrag wird dann ins A-Z mit aufgenommen! Kann eine Weile dauern aber der Wille ist da 3;o)

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