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Automatikgetriebe

 

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Automatikgetriebe, mal was grundsätzliches... A-Z?
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Geschrieben von Georg965² am 05. Februar 2004 16:06:35:

Hier mal ein paar Grundlagen betreffend Automatikgetriebe:

Richtig ist, daß es mehrere Typen von Automatikgetrieben gibt. Wenn wir die CVTs mal außen vor lassen, kann man die Getriebe in zwei Gruppen einteilen: In die mit und die ohne Drehmomentwandler. Grundsätzlich kann man einen Drehmomentwandler an jedes Getriebe bauen, teiweise wird ein Wandler sogar mit Schaltgetrieben verbaut. Ein Drehmomentwandler hat mehrere Vorteile: Er erstetzt durch seine Charakteristik eine Gangstufe, deshalb kommt eine klassische Wandlerautomatik auch mit so wenig Gängen aus. Er schont den gesamten Antriebsstrang und sorgt für Komfort, weil Schwingungen und Stöße gedämpft werden. Er kann eine Anfahrkupplung ersetzen. Heutzutage haben Wandler eigentlich immer eine Überbrückungskupplung. Die schaltet dann ein, wenn der Wandler nicht benötigt wird und eliminiert die Verluste, die sonst im Wandelbereich entstehen.
Nun zum Getriebe selbst: Allen gemein ist, daß die jeweilig genutzen Gangräder mit ihren Wellen gekuppelt sein müssen. Das kann durch Schaltklauen oder Kupplungen (teilweise auch Bremsen genannt) geschehen.
Ein übliches Schaltgetriebe (zB M47) ist durch Schaltklauen geschaltet und hat nur eine Kupplung zwischen Motor und Getriebe. Die Kupplung wird außer zum Anfahren nur dazu benötigt, den Synchronisatoren die Arbeit (Zahnräder zu beschleunigen oder abzubremsen) während des Schaltvorganges zu erleichtern. Grundsätzlich könnten die Synchronisatoren die Arbeit aber auch allein verrichten.
Genau das passiert nämlich in einer klassischen Automatik (zB AW71): Die Synchronisatoren heißen jetzt Kupplungen und sind so stark ausgelegt, daß sie nicht nur die Schaltklauen ersetzten, sondern daß sie auch unter Last schalten können. Bei der klassischen Automatik hat jeder Gang seine Kupplung, im Falle der AW71 sind das exakt doppelt so viele wie beim VW Doppelkupplungsgetriebe :-).
Dazu kommen wir aber erst gleich: Erstmal geht es um das Automatisierte Schaltgetriebe ASG. Das ist im Grunde ein normales Schaltgetriebe, bei dem Kupplung und Schalthebel durch meist elektrische Aktuatoren betätigt werden. Die Steuerung übernimmt dann meist ein Steuergerät. Grundsätzlich ist das eine schöne Lösung, bei der man sogar die Synchronisatoren einsparen kann, wenn man das Motormanagement einbezieht. ASG werden heute vielfach verwendet und haben hauptsächlich einen Nachteil: Das Schalten ist etwas langsam und teilweise unharmonisch, weil die Steuerung sehr kompliziert ist, wobei es ja eigentlich "nur" um das Auskupplen, Schalten und Einkuppeln geht. Da merkt man dann erstmal, wie kompliziert auch ein durchschnittlicher Mensch motorisch agieren kann :-).
Genau diesen Nachteil addressiert das Doppelkupplunggetriebe DKG. Das Getriebe kann den neuen Gang schon schalten, solange der alte noch eingelegt ist. Das spart Zeit und erhöht den Komfort. Mit nur zwei Kupplungen erreicht man dasselbe wie die AW71 mit vier Kupplungen. Das Konzept der Doppelkupplung ist übrigens uralt, das gab es schon beim Maybach, als es noch Maybach Motorenbau und noch nicht Maybach Manufaktur hieß :-).
Nun zur Wirtschaftlichkeit: Grundsätzlich hat der Wandler immer Verluste, solange die Überbrückungskupplung (lockup) nicht kraftschlüssig ist. Diese Verluste erwärmen das Öl, weshalb Automaten meist eine Ölkühlung haben. Neben dem Wandler treten zusätzliche Verluste durch den Öldruck auf. Es muß ja noch eine Pumpe angetrieben werden, die für den Öldruck zum Schalten der Kupplungen sorgt. Diese Energieverluste sind immer vorhanden. Beim M46 zB treten diese Verluste nur im 5.Gang auf, da der Overdrive ja nichts anderes ist als eine Stufe eines Automaten. Er verfügt ja über Pumpe, Planetensatz und Kupplung.
Bei einem ASG und DKG treten Wandlerverluste nicht auf, weil sie ja in der Regel keinen haben. Es muß natürlich elektrische Energie für die Steuerung und Betätigung aufgewendet werden. Allerdings ist das recht wenig und man kann durch den Effekt, daß die Schaltpunkte günstiger liegen als im manuellen Betrieb, erheblich mehr einsparen als es kostet. Gut sieht man das am 3l Lupo, der seinen günstigen Verbrauch im manuellen Modus nicht erreicht.
Viele Grüße,
Georg

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