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Volvo -Automatikgetriebe von 1965 -1990

In die Volvo-Modelle wurden ab 1965 verschiedene Automatik-Getriebe eingebaut.

Zuerst die BW 35.
Dieses Getriebe wurde ab 1965 in folgende Modelle eingebaut:
120er,P1800 ,144er,164 er und am Anfang in die 240er Serie

BW 55 ab 1974 in die Serie 260 ,dieses Getriebe wurde nach Auslaufen der BW 35 auch in 240er eingebaut





AW 70/71
Einbau in alle Modelle vom 240er bis 740/760

Ab 1985 wurde auch die ZF 4 HP22 Automatik (meistens in Diesel )eingebaut.

BW: Borg-Warner ,England

AW . Aisin-Warner ,Singapore zuerst Lizenzfertigung von Borg-Warner Getrieben,
Deshalb auch Aisin-Warner

ZF :Zahnradfabrik Friedrichshafen .deutsche Fertigung

Funktionsbeschreibung Automatikgetriebe.
Bei allen genannten Getrieben handelt es sich um Drei- bzw. Vierstufen Automatikgetriebe ,die rein hydraulisch geschaltet werden.
Kraftuebertragung vom Motor aufs Getriebe durch Hydraulische Kupplung mit Leitrad zur Drehmomentverstaerkung, sogenannter Drehmomentwandler.
Hinter dem Wandler sitzt die Ölpumpe, die den zur Schalt -und Steuerfunktion noetigen Öldruck erzeugt.

Hauptteile des Getriebes sind Planetensaetze, Kupplungen, Fliehkraftregler und den Schaltkasten, auch Valve -Body genannt.
Die Planetensaetze sind sogenannte Ravigneaux- Saetze( 2 ineinandergebaute normale Planetensaetze zur Platzersparnis.).
Ein Planetensatz besteht aus Sonnenrad, Planetenraeder und aussen das Hohlrad.
Geschaltet wird entweder mit Scheibenkupplungen oder (Bw 35 ) auch mit Bandbremsen). Je nach feststellen von Sonnenrad, Planetenraedern oder Hohlrad
Kann man ca. 35 verschiedene Übersetzungen erzielen, davon einige Rueckwaerts.
Durch Zusammenkuppeln ,Verblocken und / oder Festbremsen einzelner Teile im Planetengetriebe erhaelt man die Verschiedenen Uebersetzungen .
Da die meisten Uebersetzungen jedoch zu gross oder zu klein sind ,braucht man verschiedene Saetze ,um die gewuenschten Uebersetzungen zu erzielen. deshalb sind in den Planetensaetzen auch Freilaeufe integriert, die erst verschiedene Uebersetzungen ermoeglichen.
Die Mehrscheibenkupplungen und Mehrscheibenbremsen werden ueber Hydraulikkolben betaetigt und beduerfen keiner Nachstellung .
Einzige Ausnahme :die Aussenbandbremsen der BW 35. Nachstellung alle 40000 km.

Achtung! Fuer alle Automatikgetriebe darf NUR das vorgeschriebene ÖL verwendet werden! bei Reparaturen oder ÖL nachfuellen ist auf peinliche Sauberkeit zu achten.
Falsches Öl in einer Automatik kann zu Schaeden an den Bremsen und Kupplungen fuehren ,da der Reibwert der Nasskupplungen auf das vorgeschriebene Öl abgestimmt ist.

Ölsorten.
BW 35 und BW 55 NUR ATF Type F.o.G

AW71 und ZF4 HP 22 nur Dexron 2 D oder hoeherwertige.

Bei der BW 35 und BW 55 schreibt Volvo alle 40000 km Ölwechsel vor.
Bei spaeteren Getrieben wird kein Ölwechsel mehr vorgeschrieben, ist aber sehr empfehlenswert.
Bei Ölwechsel entweder Getriebe spuelen (siehe A-Z ) oder ablassen und auffuellen. dabei bleibt aber das alte Öl im Wandler, weil da kein Ablassstopfen ist.
Spuelen empfehlenswerter, vor allem, wenn das Öl schon dunkel braeunlich ist.
bei einem einwandfreien Getriebe ist das ÖL rot und durchsichtig.

Schaltfunktionen

Die vom Wandler angetriebene Ölpumpe erzeugt den Systemdruck, der analog zur Drehzahl ansteigt. Dieser Systemdruck befuellt den Wandler, schmiert alle Lager und ist durch Modulation auch fuer die Schaltzeitpunkte verantwortlich.
Geregelt wird der Systemdruck durch das Systemdruckregelventil im Valve-Body.
Zum Schalten der einzelnen Gangstufen braucht man den Schaltdruck (oder Modulierdruck) als belastungsabhaengige Komponente .Dieser Druck wird durch den
Kickdownzug bzw. .das Kickdownventil geregelt.
Als Gegendruck gibt es den Fliehkraftreglerdruck als fahrgeschwindigkeitsabhaengige Komponente .Beide variieren den Systemdruck.
Der Fliehkraftregler ist ein federbelasteter Kolben, der hinten auf der Abtriebswelle sitzt und durch Fliehkraft gegen den Federdruck nach aussen gedrueckt wird und so einen groesseren Durchlass zur Drucksteigerung freimacht .
Die Differenz zwischen Schaltdruck und Fliehkraftreglerdruck mit Unterstuetzung durch Federn an den Schaltventilen legt den Schaltzeitpunkt des einzelnen Gangs fest.
Hauptverantwortlich dafuer sind die Schaltventile der einzelnen Gaenge. Im Valve -Body sitzen die Schaltventile 1-2 gang, 2.-3 gang und 3-4 gang.
Diese Ventile werden auf der einen Seite mit Schaltdruck und der anderen Seite mit Fliehkraftreglerdruck beaufschlagt. Zusaetzlich noch teilweise mit Federunterstuetzung.

Schaltbeispiel (vereinfacht).Beim einschalten des D mit dem Waehlhebel wird Kraftschluss durch Ansteuerung der Kupplung des ersten Gangs hergestellt.
Der Wagen will sich ueber den Wandler in Bewegung setzen und muss mit der Bremse gehalten werden. Wenn man jetzt Gas gibt, faehrt er an. Wenn man wenig gas gibt, ist der Schaltdruck gering und der Fliehkraftreglerdruck verschiebt das Schaltventil zum Schalten des zweiten Gangs frueh, wenn er groesser als der Schaltdruck ist.
Wenn dagegen mit Vollgas angefahren wird, ist groesstmoeglicher Schaltdruck eingesteuert. der Fliehkraftreglerdruck ist also erst bei wesentlich hoeherer Geschwindigkeit gross genug, das Ventil zum schalten zu verschieben.
Aus diesem Grund kann man die Automatik auch durch kurzeitiges gaswegnehmen schalten lassen, da dabei der Schaltdruck abfaellt.
Bei Kickdown wird das Kickdown- ventil geoeffnet und maximaler Schaltdruck eingesteuert. er schaltete erst dann hoch, wenn der fliehkraftreglerdruck bei hoher Geschwindigkeit gross genug ist. Besser ist, aus dem Kickdown durch kurzes gaswegnehmen hochschalten zu lassen ,anstatt die Gaenge bis zum Limit auszufahren.
Zusaetzlich sitzen im Valve -Body noch verschiedene Ventile, die zur manuellen Abwaertsschaltung gebraucht werden. Dazu drei Druckspeicherkolben, die fuer kontinuierliches Ansteigen der Druecke und damit fuer sanfte Schaltvorgaenge sorgen.
Zusaetzlich Primaer -und Sekundaer-Druckregelventil. Primaer-Regelventil bestimmt die Hoehe des Systemdrucks, Sekundaer-Druckregelventil haelt den Ölstand bei stehendem Getriebe konstant.
Dazu kommt bei AW 71 und ZF 4 HP22 ein sogenanntes Signalventil, das ueber den Fliehkraftreglerdruck die Wandlersperre geschwindigkeitsabhaengig schaltet
Siehe Wandlersperre.(Lock-Up).
Der Drehmomentwandler uebertragt ,wenn er kraftschluessig ist, ca 95 % >Kraft. Der Rest ist hydraulische Reibung , also Kraftverlust.
Um das zu umgehen, wird der Wandler innen ab einer konstruktiv festgelegten Geschwindigkeit mit einer hydraulisch betaetigten Reibungskupplung fest verbunden .den Schaltzeitpunkt merkt man vor allem am Drehzahlmesser, wenn die Motordrehzahl beim schalten des Lock-ups um ca. 300 rpm runtergeht.

Instandsetzung von Automatikgetrieben.
Es ist schon sehr oft passiert, das Leute mit sehr viel Mut , aber umso weniger Fachwissen Automatikgetriebe auseinandergerissen haben, aber sie nie wieder zu einer einwandfreien Funktion bekommen haben. Speziell vom Valve -Body sollte man die Finger lassen ,wenn man nicht genau weiss, was man macht und auch die entsprechenden Werkzeuge und Unterlagen nicht hat.
Arbeiten an Automatikgetrieben ist Praezisionsarbeit, speziell am Valve -Body.
Eine Feder verwechselt, ein klemmendes Ventil oder Rueckschlagventil falsch positioniert und die ganze Arbeit ist fuer die Katz.
Was man an Automatikgetrieben machen kann :
Abdichtarbeiten. Simmerring vorne ,Ölwannen Dichtung ,Simmerring hinten
und.Getriebehalsdichtung erneuern
Gezielte Arbeiten nach Diagnose am Valve -Body .
Immer nur ein Ventil nach dem anderen ausbauen, kontrollieren, reinigen und ablaeppen. die dazugehoerigen Federn nicht verwechseln.
Wenn man den Valve-Body trennen muss, genau auf die Lage der Plastickugeln (das sind Rueckschlagventile ) achten , kennzeichnen und nur so wieder einbauen .
Absolut sauber arbeiten. ein Span oder etwas Dreck kann schon ein Ventil blockieren.
Nur mit genauen Unterlagen arbeiten und die vorgegebenen Drehmomente genau einhalten.
Moeglich ist auch instandsetzung des Fliehkraftreglers. Dazu Getriebehals ab ,Reglergehaeuse abbauen und Reglerkolben wenn moeglich nachlaeppen , bis er leicht geht. Wenn er gefressen hat, komplett erneuern.
Von allen Arbeiten, zu denen man das Getriebe komplett zerlegen muss ,
Sollte man die Finger lassen.
Das ist auch Volvos Empfehlung fuer Vertragshaendler.
Abgesehen von dem fehlendem Spezialwerkzeug ist eine derartige Überholung preislich schon alleine von den Teilen her im Rahmen eines AT-Getriebes .Und da hat man Garantie drauf . Also besser Finger weg.


Kurzbeschreibung der einzelnen Getriebe mit
Bekannten Fehlern und Einstellungen .

BW 35
Dreigangautomatik mit Bandbremsen .Nicht gerade fuer hohe Lebensdauer bekannt, Speziell wenn die regelmaessige Nachstellung der Bandbremsen nicht durchgefuehrt wird . Besonders beim 164E thermisch sehr hoch belastet .Nachruestung eines Luftoelkuehlers empfehlenswert...

Einstellung der Bremsbaender.
Vorderes Bremsband. Oelwanne abbauen. wenn an der Einstellschraube noch die alte Feder zur Nachstellung dran ist, Feder entfernen und wegwerfen. Einstellschraube loesen ,Distanzblock SVO 2537 (5 mm) zwischen Schraube und Zylinder anbringen und schraube mit 11,5 KPCM anziehen.. oder Momentschluessel SVO 2748 verwenden.
Schraube mit neuer Mutter 3/8 UNF kontern. Ölwanne mit neuer Dichtung montieren.
Hinteres Bremsband . Stopfen oben rechts auf dem Tunnel entfernen. Kontermutter loesen und schraube mit 1,4 mkp ( 14 NM) anziehen. markieren und eine Umdrehung loesen .kontern und stopfen und tunnelmatte wieder montieren .

Übersetzungen
1.Gang 2,39 :1
2.Gang 1,45 :1 mal Wandleruebersetzung (max . 2:1)
3. Gang 1.1
Rueckwaerts 2,09 .1
Fuellmenge (leerer Wandler ) 6,4 Liter
Festbremsdrehzahl 2200 rpm
Ungefaehre Schaltgeschwindigkeiten bei Vollgas.
1-2 .gang ca. 43 kmh 2-3 Gang ca 70 KMH (fuer B21 A )
Einstellung Kickdown-Zug (abstand zwischen Einstellhuelse und Anschlag
Leerlauf 0,25 -1 mm Kickdown 43-47 mm
Anlage druck
Leerlauf (500 rpm und D ) 3,5 -4,6 Bar
Drehzahlanhebung auf 1000 (um 500 rpm) Druckanstieg um 1,1 -1,4 bar.
Festbremsdrehzahl druck 9,8 -12,6 bar,
Zu geringer oder zu hoher druck kann mit der Einstellung des Drosselkabels korrigiert werden.
Der Druck wird hinten links am Getriebegehaeuse (stopfen) gemessen.

Anzugsmomente
Wandler an Traegerplatte 34 -41 NM
Oelwanne 11-18 NM
Valve-Body schrauben 2,5-3,5 nm
Nicht ueberziehen !sonst wird das Gehaeuse verspannt und die Ventile klemmen




BW 55
Dreigangautomatik .Neuentwicklung nur mit Kupplungen und Lamellenbremsen. keine Nachstellung mehr erforderlich.



Besonderheiten:
Wenn die Bw 55 morgens nach dem start keinen Kraftschluss hat ,ist der Wandler halb leer gelaufen. Fehler am Sekundaerdruckregelventil . Sekundaerdruckregelventil um max. 1,1 mm kuerzen ,damit das Getriebe den Ölstand haelt .Sitzt im Valve -Body.
Auch Probleme mit Getriebeoelverlust bei hoher thermischer Belastung . Der Original-Wandlersimmerring wird bei Hitze weich. Dadurch Ölverlust. Den orangefarbenen Simmerring immer durch die neue gruene Ausfuehrung ersetzen
Getriebe bei den V6 und im Haengerbetrieb schnell thermisch ueberlastet .Kuehlwirkung der Kuehlschlange im Kuehler unzureichend .Nachruestung eines Luftoelkuehlers empfehlenswert .

Übersetzungen
1.Gang 2,45 :1
2.Gang 1,452 .1 mal wandlerwirkungsgrad max 2:1
3. Gang 1.: 1
Rueckwaertsgang 2,21 :1
Festbremsdrehzahl je nach Ausfuehrung von 2200 bis 2500 rpm

Kickdownzugeinstellung 0,2 -1 .0 mm
Bei Kickdown 50,4 -52,6 mm
Fuellmenge 6,5 Liter, letzte Ausfuehrung mit tiefer Oelwanne 6,9 Liter
Betriebsdruck Leerlauf auf D 5,25 -6,3 bar
Auf R 7,35 -9,1 bar
Druck bei Festbremsdrehzahl auf D 11,2 -13,7 bar
Fliehkraftreglerdruck( Anschluss Stopfen hinten rechts
Je nach Uebersetzung bei 30 kmh 1,5 -2,3 Bar.
Anzugsmomente
Wandler an Traegerplatte 41 -50 NM (Diesel 17 -27 NM)
Valve -Body 8-12 NM


ZF 4 HP22

Viergang Automatik mit Wandlersperre.
Nach etlichem Ärger mit den BW Getrieben dachten wir , das nach Einfuehrung des ZF Getriebes endlich Ruhe herrscht. Diese Getriebe wurden ja immerhin schon einige Jahre bei BMW eingebaut .Nur ,vor allem die B230 Motore machten Kleinholz
Aus den Getrieben. Fast alle verschieden vorzeitig an hydraulischen Innenfehlern.
Ab ca 50000 km fuhr er auf einmal entweder nicht mehr vorwaerts oder rueckwaerts.
Nicht reparabel, dies betrifft alle ZF Getriebe der mj.85 und 86.Volvo uebte damals grosszuegig Kulanz. Wenn heute ein ZF dieser Baureihe einen derartigen Fehler bekommt, tauschen. Keine instandsetzung moeglich. Und die Kulanz ist schon laengst ausgelaufen.
Die spaeteren Getriebe waren verbessert und arbeiten problemlos.

Übersetzungen
1.Gang 2,48 :1 Diesel 2,73 :1
2.Gang 1,48 :1 1,56 :1 mal wandlerwirkungsgrad
3.Gang 1 :1 1 : .1 2,5 :1
4.Gang 0,73 .1 0,73 :1

Fuellmenge 7,5 Liter (davon 2,5 Liter im Wandler)

Festbremsdrehzahl je nach Getriebe Typ von 2000 -2450 rpm
Kickdownzugeinstellung Leerlauf 0,25 - 1 mm
Bei Kickdown 51 mm + 1,6 mm - 0,6 mm
Betriebsdruck in D 6,0 -7,6 bar
Pruefanschluss vorne links am Gehaeuse

Anzugsmomente Wandler an Traegerplatte 17-27 NM
Valve Body 7-9 NM.


AW 70/71 /72

Viergangautomatik teilweise mit Wandlersperre. Im Prinzip aus der BW 55 entwickelt mit zusaetzlichem 4 gang, Wird auch als Overdrive bezeichnet , da er elektrisch wegschaltbar ist .
Dieses Getriebe bekommt in der Ausfuehrung bis 1993 bei hoeheren Laufleistungen Probleme mit der Lagerung der Abtriebswelle. Diese Welle ist im Getriebehals nur in einer Rotgussbuchse gelagert, die relativ schnell ausschlaegt ( vor allem bei Turbos).
Wenn der Getriebehalssimmerring undicht ist , immer Radialspiel des Abtriebflanschs pruefen. ist fast immer ausgeschlagen. Buchse und wenn benoetigt den Getriebehals gibt es jedoch einzeln. Hals kann bei eingebautem Getriebe ausgebaut und die Buchse gewechselt werden. Muss ein- und ausgepresst werden.
Ab 1994 ist die Buchse durch ein Kugellager ersetzt . Problem beseitigt. Umruestung jedoch nicht moeglich , da dafuer die Hauptwelle des Getriebes getauscht werden muss
Zeitweise Probleme ,wenn der vierte gang nicht schaltbar ist . Meistens , wenn die Elektrik in Ordnung ist , Dreck im Magnetschalter. ausbauen und reinigen

Achtung ! Die AW 71 darf bei B230 ET/FT nicht mit Turbo-plus oder ueber 0,7 bar erhoehtem Ladedruck gefahren werden .
Das Drehmoment wird dabei zu hoch, so das die Kupplungen ueberlastet werden.
Und glaubts mir, ich habs ausprobiert .bei 150000 km rutschte die Kupplung des vierten Gangs durch. Exitus . Oel schwarz , Getriebe getauscht.

Übersetzungen

AW 70/71 AW 72

1,Gang 2,45 :1 2,83 :1
2.Gang 1,45 .1 1,49 :1 mal Wandlerwirkungsgrad
3.Gang 1.:1 1:1
4.Gang 0,69 :1 0,73 :1
Rueckwaertsgang 2,21 :1 2,7 :1

Festbremsdrehzahl zwischen 19000 -2500 je nach Ausfuehrung

Kickdowneinstellung Leerlauf 0,25 -1 mm
Kickdown 50,4 -52,6 mm

Betriebsdruck bei Leerlauf 4,6 -5,4 Bar
Lock-up schaltet ein bei 95 kmh (FT 109 kmh ).







Bedienung der Automatik.

Prinzipiell sollte man die Automatik selber schalten lassen .Permanenter Eingriff durch Gangwahl mit dem Waehlhebel gibt nur erhoehter Verschleiss
Gaenge nur begrenzen durch druecken des Od -Knopfs oder manuelle Schaltung bei Bergfahrt oder Winterbetrieb zur Verhinderung von hochschalten bei gaswegnehmen oder fahren mit Motorbremse.
Kickdown gibt erhoehten Verschleiss und Verbrauchserhoehung. Moeglichst vermeiden.
Beim halten an der Ampel den Gang nicht herausnehmen. bei schnellem einschalten und gleichzeitigem gasgeben zieht es dann eine Kupplung drueber ,wenn sie noch nicht richtig geschaltet haben. Beim einlegen des Gangs werden immer zwei Kupplungen bzw. .Bremsen angelegt. deswegen immer einen kleinen Moment warten .,
Anschleppen ist durch fehlende hintere Oelpumpe nicht moeglich.
Abschleppen.
Es gilt 30/30.Das heisst max. 30 Km weit und max . 30 kmh schnell .Dabei das Getriebe zur Schmierung mit ca einem Liter Öl ueberfuellen. Wenn weiter oder schneller geschleppt werden muss , immer hinten hochheben oder Kardan demontieren. es kostete sonst infolge mangelnder Schmierung das Getriebe.
Ach ja, die Parksperre NIE bei rollendem Fahrzeug einlegen.
Kann Getriebetotalschaden durch ausgerissenes Gehaeuse geben.

Fehlersuche.
Vor der Fehlersuche immer zuerst vergewissern , das genuegend Oel im Getriebe ist und die Schaltuebertragung einwandfrei ist.
Fzg .faehrt morgens nach dem Start nicht an .nach ca 2 Minuten ein ruck und dann Vortrieb.

Getriebe laeuft ueber Nacht leer .Sekundaerdruckregelventil und Sieb unter Valve-Body ueberpruefen . Noetigenfalls eine Dichtung unter dem Sieb montieren.

Fzg faehrt im 1.gang an und schaltete nicht hoch.

Fliehkraftregler haengt, steuert maximalen Reglerdruck ein.
Schaltventil 1-2 gang haengt .dabei auch kein rueckwaertsfahren moeglich.
Kickdownventil haengt, steuert maximalen druck ein.

Fzg faehrt an und schaltete nicht in den 3.gang.
Schaltventil 2-3 gang ueberpruefen, wenn die anderen Gaenge einwandfrei schalten.

OD (vierter gang AW 71 ) schaltet nicht.
Wenn die Kontrolle brennt , elektrischer Fehler(Relais)
Ansonsten Magnetschalter ueberpruefen, kann durch Spaene klemmen

Getriebe schaltet bei hohen Geschwindigkeiten von selbst runter.
Fliehkraftregler klemmt.

Klapper -und Rasselgeraeusche beim einlegen des Gangs im Wandlerbereich.
Wandlertraegerplatte gerissen. Dabei immer auf gute Zentrierung der Getriebeglocke zum Motor achten .beide Passstifte muessen vorhanden sein. Wenn die wandlertraegerplatte mehrfach reisst, auf Verzug an Glocke pruefen.
Beim erneuern der wandlertraegerplatte immer die schrauben der traegerplatte erneuern
(Schwungscheibenschrauben). bei den V6 immer die alten Kerbstifte durch Vollstahlstifte ersetzen. die zentrieren besser.

Ölverlust
Bei Bw 35 und 55 bei stehendem Getriebe nur nach einiger Standzeit. Verlust ueber Dichtring Einfuellrohr an Getriebe. es laeuft dann nach Standzeit erst raus, wenn genug oel in die Ölwanne zurueckgelaufen ist..
Getriebeoelverlust bei hoher Belastung aus der Getriebeentlueftung.. Getriebe zu heiss .Zusatzluftoelkuehler einbauen.
Auch siehe BW 55 Wandlersimmerring.auf gruene ausfuehrung achten.

Hartes Schalten. meistens haengender Druckspeicherkolben, der Druck steigt dann zu schnell an und die Kupplung knallt rein.

Rotes Öl im Kuehlwasser .Kuehlschlange im Wasserkuehler undicht. Schnellstens Wasserkuehler erneuern und anschliessend das Getriebeoel wechseln und spuelen. Dabei kommt naemlich auch bei abgestelltem Motor Kuehlwasser ins Getriebe. und das rostet dann innerhalb kurzer zeit.
Den Kickdownzug sollte man immer nach Vorschrift einstellen. Aushaengen oder zu lasche Einstellung mit dem bestreben, das das Getriebe frueher hochschaltet ,bringt den gegenteiligen Effekt. Er faehrt dann mehr im Wandlerbereich mit zusaetzlicher Übersetzung, bei geringen Drehzahlen und das ist verbrauchserhoehend.

Schlusswort.
Dies ist ein kleiner Ausblick auf die von Volvo eingebauten Automatikgetriebe.
Diese kleine Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit, da die komplette Behandlung dieses Themas etliche Buecher umfasst.
Es soll nur fuer den technisch interressierten Laien die Materie Automatik etwas naeher gebracht werden. deshalb habe ich es auch vermieden, zu sehr in die technischen Einzelheiten zu gehen. Wer dazu noch fragen hat ,kann sich gerne im Technikforum an mich wenden.
Und wie bei allen technischen Komponenten gilt :Umso sorgsamer Behandlung, Wartung und Pflege sind ,umso laenger haelt ein Aggregat.
Gruesse Uli 745 Oscar 544 345 MG Midget




Anmerkung:

Wer noch Ideen und Erkenntnisse hat, bitte einfach einen Beitrag ins Technikforum unter dem Betreff "A-Z" und unter angabe des Themas. Der Beitrag wird dann ins A-Z mit aufgenommen! Kann eine Weile dauern aber der Wille ist da 3;o)

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Wer einen eigenen Beitrag fürs A-Z hat einfach kurz an dirk945@alter-schwede.de schicken. Kann eine Weile dauer bis es eingebaut wird, aber der gute Wille ist da. Alle Angaben ohne Gewähr und Haftung!
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